Antiwilderei Südafrika 

Januar 2023

Verlegung nach Südafrika

Im Januar verlegten fünf unserer Vereinsmitglieder nach Südafrika. Von Zürich über Istanbul ging es nach Johannesburg wo uns unserer Freund Nico in Empfang nahm.
Ziel der zweiwöchigen Reise war zum einen die Sichtung neuer Projekte, Ausbildung von Rangereinheiten und die Weitergabe von Spenden zur Unterstützung der Antiwilderei-Einheiten.
Dazu verlegte das Team zu Beginn nach Limpopo um das Black Rock Rhino Reserve zu sichten.
Dieses Projekt trägt Sorge für über 200 White Rhinos.

Am gleichen Abend des Ankunft-Tages  erreichte unser Team das Reserve und wurde unmittelbar in das Gebiet und die Situation vor Ort eingewiesen.
Von Anfang war dadurch klar, dass es keine einfache Aufgabe wird, das Ausbildungsvorhaben durchzuführen.



Ankunft -Black Rock Rhino Reserve-

Am ersten Tag bekamen die Delegation einen Einblick in das Gelände und in die traurige Vergangenheit der letzten Wochen und Monate. Schockierende Bilanz und Scene-Assessment zeigten einmal mehr warum besonders Nashörner geschützt werden müssen. Das Reserve verlor sieben White Rhinos in 14 Tage bevor wir ankamen und zwei während unseres Aufenthalts.
Die Dunkelziffer mag weitaus höher sein, allerdings findet man trotz moderne Technik einige Kadaver erst nach Tagen oder Wochen.
Am gleichen Tag musste der Ausbildungsbetrieb abgesagt werden und unsere Ranger inklusive Angehende mussten bis am Folgemorgen aktiv eingreifen um einen geplanten Poaching-Act abzuwenden. Die Informationen dazu kamen durch die angrenzende Community.



Wieder ein totes Nashorn

Der nächste Morgen zeigte die grausame Wahrheit. Eine Team der Ranger fand am frühen Morgen ein totes Rhino.
Es wurde aus nächster Nähe erschossen und das Horn mit einer Kettensäge abgetrennt.
Um die Ermittlungen aufzunehmen traf sich das Team mit dem leitenden Polizisten, welcher die Ermittlungen eröffnet.
Die Ermittlungen laufen leider meistens ins Leere. 
Für unser Team war es dennoch ein wichtiger Einblick um zu sehen, dass alle Instanzen informiert und zugezogen werden um das bestmöglichste gegen die grausame Wilderei zu erlangen.



Zwischen Leben und Tod

"Du läufst 20m in den Busch und findest ein gewildertes Nashorn.....dann läufst du 100m weiter und findest eine Nashorn Kuh mit ihrem Kalb unbeschwert am Wasserloch......es ist ein Kampf gegen Windmühlen und wie ein Spiel in dem nur die Gegenseite punkten kann und unser Team nur Punkte verhindern kann"

Zitat Philipp Dörr,1.Vorsitzender

Die Wichtigkeit des Nashornschutzes wurde mehrfach auf grausame Art und Weise sichtbar. Dennoch konnte unser Team das Projekt punktuell mit Material versorgen und konnte bis zum Ende des Aufenthalts stundenweise Ausbildung für die überforderte Rangereinheit betreiben.
Der Abschied war mit dem Besuch einer Ermittlungseinheit  überschattet. Das Team musste weiter Richtung Süden und der Leiter des Reserves nach Pretoria um politische Arbeit im Kampf gegen Wilderei zu leisten.


Auf nach Hammanskraal

Nächster Anlaufpunkt für das Team war das Dinokeng Game Reserve nördlich von Pretoria. Auf dem weg konnte man mehrfach Buschbrände sehen, welches für diese Jahreszeit eigentlich untypisch ist. Im Verlauf des Aufenthalts musste unser Team selbst ein Buschfeuer in der Entstehung löschen, welches durch eine Stromleitung entfacht wurde.

Die Reise nach Dinokeng war unbeschwert und das Team wurde am Nachmittag durch den Director Hartogh Streicher in Empfang genommen und konnte den Abend mit allen Schlüsselpositionen des Reserves ausklingen lassen.

Für den netten Empfang und die Stellung einer Lodge im Reserve bedanken wir uns herzlich bei Hartogh Streicher.

Einwandfreie Struktur im Reserve

Schon ab dem ersten Tag konnte unser Team das Reserve erkunden und wurde durch einen professionellen Monitoring Manager begleitet. Im Fussmarsch und auch transpondergetztützt wurde die Diversität deutlich. Besonders beeindruckend und leider nicht abgebildet war die Sichtung von "Black Rhinos" (Spitzmaulnashorn) welche kritisch gefährdet sind und ihre Population aufgrund von Wilderei  auf nur noch  5000 Tiere geschätzt wird.
Das Monitoring,Netzwerken mit anderen Reserves zum Ballanceausgleich und professionelle Mitarbeiter leistet Dinokeng einen kleinen aber sagenhaften Beitrag zum Erhalt dieser Spezies.